Hundeschlitten – Mensch und Hund im Team

Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Schon in Urzeiten halfen Hunde den Menschen schwere Lasten auf ihren Schlitten zu ziehen. Der Hund schon lange kein Arbeitstier mehr, die Freude der gemeinsamen körperlichen Leistung ist aber beiden bis heute geblieben.

Der Hundeschlittensport hat eine faszinierende Geschichte, die tief in den verschneiten Regionen der Arktis und Subarktis verwurzelt ist. Diese uralte Form des Transports wurde von indigenen Völkern, insbesondere den Inuit in Nordamerika und den Samen in Skandinavien, entwickelt und perfektioniert.

Inuit stehen vor einem Iglu mit einem Hundeschlitten
Das Living History Diorama im Milwaukee Public Museum in Wisconsin (USA) stellt Inuit mit einem Hundeschlitten, der zum Transport der Jagdbeute dient, dar. (Bild: Michael Barera/CC BY-SA 4.0 Deed)

Ursprünglich diente der Hundeschlitten als lebenswichtiges Fortbewegungsmittel für die Jagd, den Handel und den Transport von Gütern in den eisigen Landschaften. Die Hunde, häufig Siberian Huskys, Alaskan Malamutes oder Eskimo Dogs, wurden speziell gezüchtet, um den harten Bedingungen standzuhalten und schwere Lasten durch den Schnee zu ziehen.

Während des Klondike-Goldrausches in den späten 1890er Jahren erlebte der Hundeschlittensport einen internationalen Aufschwung. Schlittenhunde wurden nicht nur als Transportmittel, sondern auch als wertvolle Partner für die Goldsucher eingesetzt. Der berühmte Serum Run von 1925, bei dem Hundeschlitten-Teams ein lebensrettendes Diphtherie-Antitoxin nach Nome, Alaska, transportierten, verstärkte die Bewunderung für diese Hunde und ihre Musher (Fahrer) weiter.

In den 1930er Jahren fanden die ersten organisierten Hundeschlittenrennen statt. Das bekannteste unter ihnen, das Iditarod Trail Sled Dog Race, wurde 1973 ins Leben gerufen und erstreckt sich über rund 1.600 Kilometer durch die eisige Wildnis Alaskas. Das Rennen, das sich über mehrere Tage erstreckt, hat sich zu einem Symbol für die Ausdauer und den Teamgeist von Mensch und Hund entwickelt.

Der Hundeschlittensport erlangte auch internationale Aufmerksamkeit bei den Olympischen Winterspielen 1932 in Lake Placid, New York, wo Schlittenhunderennen als Demonstrationsveranstaltung stattfanden. Obwohl der Sport nie eine dauerhafte olympische Disziplin wurde, blieb er in verschiedenen Ländern beliebt, besonders in Skandinavien, Russland und Kanada.

Heute hat der Hundeschlittensport verschiedene Disziplinen, darunter Sprintrennen, Langstreckenrennen und Expeditionen. Rennveranstaltungen gibt es inzwischen nicht nur im hohen Norden. Auch in Österreich hat sich eine ansehnliche Gemeinde an Hundeschlittenenthusiasten gebildet. Rennen werden beispielsweise in Litschau in Niederösterreich, in Innerkrems in Kärnten oder in Salzburg in Sportgastein und sogar am Salzburgring abgehalten.

Die Teams bestehen aus engagierten Musher und gut trainierten Hunden, die oft eine starke Bindung zueinander entwickeln. Der Sport hat auch die Aufmerksamkeit von Abenteurern und Naturfreunden auf der ganzen Welt auf sich gezogen, die die einzigartige Erfahrung suchen, durch verschneite Landschaften gezogen zu werden, angetrieben von der Kraft und dem Enthusiasmus ihrer vierbeinigen Begleiter.

Eine Familie fährt mit einem Hundeschlitten in einer verschneiten Landschaft
In sehr vielen Wintersportregionen gibt es die Möglichkeit den Hundschlittensport sowohl aktiv, oder wie hier im Bild, passiv auszuüben. (Bild: Pierre Lescot/Pexels)

Seit 1987 sind die Hundeschlittensportler im Musher Sport Verband Österreich (MSVÖ) organisiert. Der MSVÖ setzt sich für die Ziele des Tierschutzes ein und sucht eine ständige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit österreichischen und internationalen Vereinen, Verbänden und Organisationen mit gleicher Zielsetzung sowie gleichem Werteverständnis. Im Sinne des Schlitten- und Zughundesports sind die Mitglieder und Funktionäre bestrebt eine hohe Qualität der Bewerbe für alle Athleten und Athletinnen zu gewährleisten.

Weiterführende Informationen:
https://www.msvoe.com/msvoe