Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Coronavirus

Kommentar

Das Coronavirus hat uns fest im Griff. Auch der Sport bleibt davon nicht verschont. Für manche bedeutet dies das Ende der Karriere, aber nicht alle geben auf.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz warnt mit drastischen Worten vor der Gefahr durch das Covid-19 Virus. Die Gefahr ist unsichtbar, keiner weiß, wen es treffen wird. Wir wissen nur, dass es viele sein werden. Täglich werden uns die neuesten Zahlen der Erkrankten, der Genesenen und der Verstorbenen wie die aktuellen Tabellenstände der Fußballbundesliga präsentiert.

Der Sport steht still, aber das Virus macht auch vor den Sportlern nicht halt. Zahlreiche Athleten sind positiv auf das Virus getestet. Besonders dramatisch war der Selbstmord des Teamarztes des französischen Fußballerstligisten Stade de Reims, Bernhard Gonzales, der in seinem Abschiedsbrief mitteilte, dass er mit dem Coronavirus infiziert war. Im französischen Fußballverband, der zuvor sich nur um den Verlust der Fernsehübertragungsrechte Sorgen machte, führte Gonzales Tat zu einem Umdenken.

„Es fehlt uns jetzt die Perspektive, der neue WM-Termin ist für uns zu weit weg.“

Eva Gasser

Aber nicht nur die Erkrankung selbst birgt Gefahren. Für viele Athleten zerrinnt gerade ihr Lebenstraum. Ziele auf die jahrelang hintrainiert wurde, auf die ganze Lebensplanungen ausgerichtet waren, existieren nicht mehr. Dies bewegte auch die beiden Sportakrobatik-EM-Bronzemedaillen-Gewinnerinnen Eva Gasser und Franziska Seiner dazu, ihre Karriere vorzeitig zu beenden. Ihr großes Ziel, auf das sie jahrelang hintrainiert haben, war die WM-Teilnahme im Mai in Genf. Nach der Absage und der geplanten Verschiebung ins kommende Jahr sagte Gasser: „Es fehlt uns jetzt die Perspektive, der neue WM-Termin ist für uns zu weit weg.“ Ähnlich geht es bestimmt noch einigen anderen Sportlern.

Zwei Sportakrobatinnen bei einer Hebefigur
Franziska Seiner (oben) und Eva Gasser haben ihre Karriere vorzeitig beendet.
(Bild: Sport-Folio)

Manche Dinge, die zur Erreichung eines sportlichen Zieles aufgeschoben wurden, können oder müssen, gerade jetzt, verwirklicht werden. Viele werden weiterkämpfen, auch gegen einen unsichtbaren Gegner, oder wie Marx und Engels es gesagt haben, gegen ein Gespenst.