Was können wir für unsere Berge tun?

Die Winter werden immer wärmer. Schnee wird zur Mangelware. Der Klimawandel in den Alpen wird meist aus ökonomischer Sicht betrachtet, aber die Berge sind viel mehr als nur der Tummelplatz für partyhungrige Touristen. Mit ein paar kleinen Änderungen in unserem Lebensstil können wir mithelfen unsere Berge, als Lebens- und Erholungsraum, zu erhalten.

Seit gut eineinhalb Jahrhunderten sind die Alpen, das Ziel erholungsuchender Städter. Anfangs kommen die Menschen zur Sommerfrische in die Berge. Um 1870 findet der Skisport seinen Weg aus Norwegen in die Alpen. Mit der durch Mathias Zdarsky eingeführten Skitechnik werden um 1900, selbst die steilsten schneebedeckten Berghänge zum Objekt der Begierde. Der Siegeszug des alpinen Skilaufs hat begonnen. Was die Menschen vor 150 Jahren in die Berge trieb war die Liebe zu den Bergen und der Natur.

Heute werden vor allem Wintersportler oft pauschal als oberflächliches Partyvolk betrachtet. Die Tourismusindustrie trägt, dank entsprechender Imagepflege, kräftig dazu bei. Was allzu leicht übersehen wird ist, dass viele Menschen auch heute noch das sportliche Erlebnis in der Natur und die Ursprünglichkeit der Bergwelt suchen. Nicht die perfekt präparierte Skipiste und das Animationsprogramm bis in die Morgenstunden sind für sie ausschlaggebend.

Die Natur zu schädigen ist nicht ihr Ziel. Zahlreich Projekte und Initiativen, getragen von Winter- und Bergsportlern, setzten sich seit Jahren für den Schutz der Alpen ein. So ist der Schutz der Alpen schon seit 1991 in der Alpenkonvention festgehalten. Dieser internationale Staatsvertrag, zwischen allen Alpenländern, hat die nachhaltige Entwicklung und den Schutz des Alpenraums zum Ziel.

Protect Our Winters

Es gibt auch Initiativen die von den Personen, die vom Winter leben, ausgehen. „Protect Our Winters Austria“ gibt Anregungen wie wir mit einfachen Veränderungen unser Leben klimafreundlicher gestalten können. Gegründet wurde das Projekt 2015, als Tochter-Organisation von „Protect Our Winters Global (POW)“. POW Global ist seit 2007 aktiv und wurde vom Profi-Snowboarder Jeremy Jones ins Leben gerufen, der die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Berge aus erster Hand miterlebt hat.

Eine der Ideen von POW ist verantwortungsvoll zu Reisen. Es reicht schon öffentliche Verkehrsmittel dem Auto vorzuziehen. Damit kehrt man quasi zu den Wurzeln des Alpinen Tourismus zurück. Die meisten Skigebiete sind gut mit Bahn und Bus zu erreichen. Es bedarf zwar einer gewissen Planung, bringt aber schon am Beginn des Urlaubs eine Entschleunigung.

Bergsteigerdörfer

Ein vom Österreichischen Alpenverein initiiertes Projekt, sind die Bergsteigerdörfer. Diese zeichnen sich besonders durch nachhaltigen Tourismus aus. Das bedeutet auch eine besondere Zurückhaltung bei der technischen Erschließung des Gebirgsraums. Im Vordergrund steht der Alpinismus in all seinen Formen und das bewusste, ganzheitliche Naturerlebnis mit den Komponenten: körperliche Anstrengung, Bewältigung alpinistischer Schwierigkeiten, Kompetenz und Risikomanagement am Berg, Genuss der alpinen Naturschönheit, Entschleunigung.

Bike and Hike

Hermann Buhl radelte 1952 von Innsbruck zum Piz Badile, in der Schweiz, um diesen zu besteigen und im Anschluss wieder heimzuradeln. Damit gilt er wohl als Vater von „Bike and Hike“. Heute erfreut sich die Kombination aus Radfahren und Bersteigen immer größerer Beliebtheit. Was aus einem Mangel an alternativen Fortbewegungsmitteln entstanden ist, gilt heute als eine der ökologisch verträglichsten Sportarten. Selbst die Variante mit Mountainbike und Ski in die Berge ist möglich.

Wintersport und Klimaschutz sind durchaus unter einen Hut zu bringen. Wie weit man auf Bequemlichkeit verzichtet, muss ein jeder für sich entscheiden.