Terror

Gestern Abend hat ein Terroranschlag in Wien zumindest fünf Menschenleben gefordert. Terror wirkt durch Angst und Schrecken. Auch der Sport ist vom Terror nicht ausgenommen. Vom Münchner Olympia-Attentat im Jahr 1972 bis zum Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund im Jahr 2017 zieht sich eine Spur des Schreckens durch die Sportwelt.

Unter Terror versteht man kriminelle Gewalt gegen Menschen und Objekte. Terror wirkt durch die Verbreitung von Unsicherheit und Angst. Er tritt unerwartet auf und schafft eine diffuse Bedrohung. Auch der Sport ist in der Vergangenheit schon zum Ziel von Terror geworden. Meist galt die Gewalt der Durchsetzung politischer Ziele, doch immer führte sie zu Angst und Verunsicherung. Doch niemals konnte der Terror unserer Gesellschaft zur Aufgabe zwingen, denn „Hass kann niemals so stark sein wie unsere Gemeinschaft“, wie es der österreichische Bundespräsident, Alexander Van der Bellen anlässlich des Wiener Terroranschlages sagte.

Hass kann niemals so stark sein wie unsere Gemeinschaft

Alexander Van der Bellen

Chronologie des Terrors gegen den Sport

Das Münchner Olympia-Attentat vom 5. September 1972 war ein Anschlag der palästinensischen Terrororganisation Schwarzer September auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen. Es begann als Geiselnahme und endete mit der Ermordung aller elf israelischen Geiseln sowie mit dem Tod von fünf Geiselnehmern und eines Polizisten.

Am 27. Juli 1996 wurde ein Bombenanschlag auf die Olympischen Spiele in Atlanta verübt. Als Täter wurde Eric Rudolph, ein Aktivist der christlich-extremistischen Terrororganisation Army of God, überführt; das Attentat forderte zwei Menschenleben und 111 Personen wurden verletzt.

Am 1. Mai 2002, nur ein paar Stunden vor dem Champions-League-Halbfinalspiel zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona hatte die baskische Terrororganisation Eta direkt vor dem Bernabeu-Stadion eine Autobombe in die Luft gesprengt. Neun Menschen wurden verletzt.

Die 30. Rally Dakar musste aufgrund der terroristischen Drohungen einer regionalen Gruppierung der Al Qaida am 3. Jänner 2008, einen Tag vor dem Start abgesagt werden. Hintergrund war der Mord an vier französischen Touristen am 24. Dezember des Vorjahres.

15 Menschen starben bei einem Bombenanschlag, der terroristischen Organisation Tamil Tigers, während des Marathon-Starts in Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka, am 6. April 2008. Unter ihnen waren der Olympiateilnehmer K.A. Karunaratne und der Leichtathleten-Nationaltrainer Lakshman de Alwis. 90 weiter Menschen wurden verletzt.

Bei einem Cricket-Länderspiel in der pakistanischen Stadt Lahore ereignete sich am 3. März 2009 ein bewaffneter Angriff auf das Team von Sri Lanka. Zwölf bewaffnete Terroristen nahmen die beiden Busse der Nationalmannschaft unter Beschuss und verletzten dabei zwei Spieler, sechs Polizisten und töteten einen unbeteiligten Zivilisten. Insgesamt gab es zehn weitere Verletzte.

Am 8. Jänner 2010, zwei Tage vor dem Beginn des Afrika-Cups in Angola, griffen Unbekannte den Mannschaftsbus Togos an der Grenze zwischen der Republik Kongo und der angolanischen Exklave Cabina an. Zwei Delegations-Mitglieder wurden getötet und zwei Spieler verletzt.

Der Anschlag auf den Boston-Marathon war ein Sprengstoffanschlag auf den jährlich am Patriots’ Day in Boston stattfindenden Stadtmarathon. Am Montag, dem 15. April 2013, explodierten zwei in Rucksäcken versteckte Sprengsätze auf der Zielgeraden des Boston-Marathons. Durch die Explosionen wurden drei Menschen getötet und 264 weitere verletzt.

Das Team des Istanbuler Fußballclubs Fenerbahce wurde am 6. April 2015, auf dem Rückweg von einem Spiel angegriffen. Der Busfahrer wurde angeschossen. Die Spieler blieben, bis auf kleine Schnittwunden durch die geborstene Frontscheibe, unverletzt. Der Täter wurde nie gefasst.

Am 13. November 2015 kam es in Paris während und nach dem Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland an mehreren Orten zu terroristischen Anschlägen. Es wurden 130 Menschen getötet und 683 verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich die terroristische Vereinigung „Islamischer Staat“.

Der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund wurde am 11. April 2017, am Weg zum Viertelfinal-Heimspiel der Champions League gegen AS Monaco mit drei Sprengsätze attackiert. Abwehrspieler Marc Bartra wurde schwer verletzt. Am Bus entsteht erheblicher Sachschaden.