Pritschen und Baggern im Schnee

Von 07. bis 08. März wurde auf der Turracher Höhe auf knapp 1800 Metern zum 3. Mal die Österreichische Snowvolleyball-Meisterschaft ausgetragen. Die Sportler liefern sich auf einem „Schnee-Court“ spannende Matches und greifen anstelle von Shorts und Bikini auf langärmlige Kleidung und Fußballschuhe mit Stollen zurück. (Titelbild: © Copyright Snowvolleyball.com/Chaka2 GmbH)

Insgesamt gingen bei den Österreichischen Meisterschaften neun Männer- und acht Frauenteams an den Start. Gespielt wurde nach den offiziellen Snowvolleyball-Regeln auf zwei „Courts“, die direkt vor der Almstube aufgebaut wurden. Bei den Männern setzte sich das Quartett Paul Pascariuc, Arwin Kopschar, Felix Friedl und Maximilian Trummer durch. Der ehemalige Olympia-Teilnehmer Alexander Huber war trotz der Niederlage seines Teams im Finale vom Event begeistert: „Snow Volleyball ist eine Traum-Sportart. Ich liebe Volleyball und wenn man es dann noch in den Bergen spielen kann, wo ich verdammt gerne bin, dann ist das einfach das Schönste.“ Im Damenbewerb triumphierten Eva Freiberger, Melanie Wiedenhofer, sowie Nina und Stephanie Wiesmeyr. Auch abseits des Centercourts sorgten bei strahlendem Sonnenschein ein DJ, Tänzerinnen der Tanzakademie Mackh aus Klagenfurt und Trial-Biker Tom Öhler für gute Stimmung bei den Zuschauern. Bei der Siegerehrung erwarteten die Spieler eine Sektdusche und insgesamt wurde ein Preisgeld von 3000 Euro ausgeschüttet.

Snow Volleyball ist eine Traum-Sportart. Ich liebe Volleyball und wenn man es dann noch in den Bergen spielen kann, wo ich verdammt gerne bin, dann ist das einfach das Schönste.

Alexander Huber

Drei gegen drei

Pro Mannschaft stehen drei Spieler auf dem Feld und man hat die Möglichkeit, auf einen Ersatzspieler zurückzugreifen. Ein Match ist dann entschieden, sobald ein Team zwei Sätze zu je 15 Punkten gewinnt. Ansonsten unterscheiden sich die Regeln nicht zum Beachvolleyball. Um auf dem rutschigen Untergrund Halt zu finden, sind Fußballschuhe mit Stollen erlaubt. In den Pausen können die Athleten ihre durchnässte Ausrüstung bei einem elektrischen Schuhtrockner und einem „Outdoorkamin“ trocknen. Beheizte Gondeln zum Aufwärmen stehen auch zur Verfügung.

Olympia ist das Ziel

Snowvolleyball ist eine noch ziemlich junge, aber aufstrebende Sportart. Dem Salzburger Eventmanager Martin Kaswurm ist es zu verdanken, dass der Sport seit 2008 professionell ausgeübt werden kann. Durch die Aufnahme in den europäischen Verband CEV und den FIVB (Volleyball-Weltverband) stieg die Popularität und die World- und European Tour wurde ins Leben gerufen. Inzwischen finden sich bereits in über 50 Nationen Aktive. Nachdem die Sportart bereits bei den Youth Olympic Games 2020 in Lausanne präsentiert wurde, arbeitet die FIVB daran, dass Snowvolleyball 2026 erstmals bei den olympischen Winterspielen vertreten sein wird. Damit könnten die Spieler sowohl bei den Sommer- als auch Winterspielen antreten – in keiner anderen Sportart ist das bislang möglich. Mit der erstmaligen Austragung einer Weltmeisterschaft im kommenden Jahr wurde ein weiterer Meilenstein erreicht.  

Auf der Turracher Höhe wurde nicht nur der österreichische Meister ermittelt, sondern auch die heimische Snowvolleyball-Tour eröffnet. Leider kann diese aufgrund der Auswirkungen des Coronavirus nicht fortgesetzt werden. Das Event in Wagrain-Kleinarl wurde ebenso abgesagt, wie die Europameisterschaft in St. Anton am Arlberg.

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