Padel – Spiel, Satz und Sieg im Käfig

Padel oder Padel-Tennis ist eine Mischung aus den beiden Schlägersportarten Tennis und Squash. Während nach den Tennisregeln gezählt und über ein Netz gespielt wird, dürfen ähnlich wie beim Squash die Wände in das Spiel miteinbezogen werden. Der anfängerfreundliche Sport erlangt weltweit immer mehr Aufmerksamkeit.

Nachdem Padel erstmals in den 60er-Jahren in Mexiko gespielt wurde, verbreitete sich der Sport in Argentinien und besonders in Spanien, wo Padel inzwischen sogar einen höheren Stellenwert als Tennis erreicht hat. Pro Jahr werden dort bis zu einer Million Padelschläger verkauft und alleine in Madrid stehen um die 10.000 Padelcourts zur Verfügung. In den meisten anderen europäischen Ländern machte sich die Sportart erst in den letzten Jahren einen Namen. Dennoch ist Padel weltweit eine der am stärksten wachsenden Sportarten. Sowohl Tennisstars, wie Dominic Thiem und Rafael Nadal, als auch berühmte Sportler aus anderen Bereichen, wie der sechsfache Weltfußballer Lionel Messi, üben den Sport in ihrer Freizeit gerne aus. Jung und Alt erfreuen sich gleichermaßen an der anfängerfreundlichen Schlägersportart. „Padel-Tennis ist sehr einfach zu erlernen, man hat sehr schnell ein Erfolgserlebnis“, sagt David Alten, der mit seinem Partner Christoph Krenn als einziges österreichisches Team auf der Profi-Tour (World Padel Tour) unterwegs ist.

Padel-Tennis ist sehr einfach zu erlernen, man hat sehr schnell ein Erfolgserlebnis

David Alten

Strategie steht im Vordergrund

Die Sportart kann sowohl Outdoor als auch Indoor ausgeübt werden. Grundsätzlich stehen sich immer zwei Doppel auf dem zehn mal zwanzig Meter großen Spielfeld (zirka ein Drittel eines Tenniscourts) gegenüber. Geteilt wird das Feld, das von Glaswänden und Drahtzaun umgeben ist, von einem maximal 92 cm hohen Tennisnetz. Als Bälle werden klassische Tennisbälle mit weniger Luftdruck eingesetzt. Anstelle von Saiten ist die elastische Schlagfläche des Schlägers mit Löchern versehen. Aufgrund des geringeren Luftwiderstandes ist er wesentlich leichter als ein Tennisschläger. Während die Spielgeräte früher noch aus Holz bestanden, sind sie heutzutage aus Carbon-, oder Kevlar-Materialien. Den besonderen Reiz des Spiels macht das Einbeziehen der Wände aus, da dadurch lange und spannende Ballwechsel entstehen. Jedoch darf der Ball nur einmal den Boden berühren, bevor er zurückgespielt wird. Im Gegensatz zum Tennis spielt der Aufschlag, der von unten erfolgt, eine kleinere Rolle. Punkte werden nicht durch reine Körperkraft gewonnen, sondern durch Geschicklichkeit, Teamgeist und Strategie. Dadurch können bei dieser Sportart ohne Weiteres auch Männer und Frauen gegeneinander antreten.

Padel mit drei gelben Bällen
Ein Padelschläger ist leichter und kleiner als ein Tennisschläger. Copyright: Achim Schwarzkopf / Wikimedia

Auf dem Weg zur anerkannten Sportart

Der österreichische Padelverband, der 1995 gegründet wurde, ist derzeit auf einem guten Weg, die vorgegebenen Kriterien der BSO (Österreichische Bundes-Sportorganisation) zu erfüllen und damit als offizielle Sportart anerkannt zu werden. Die Austrian Padel Union arbeitet insbesondere daran, den Bekanntheitsgrad der Sportart in Österreich zu erhöhen und möglichst viele Sportler für Padel zu begeistern. Derzeit stehen in Österreich um die 15 Padel-Plätze zur Verfügung, wobei sich ein Großteil der Anlagen im Osten befinden. In Zukunft soll sich die Anzahl an Sportplätzen österreichweit vervielfachen. Inzwischen gibt es auch eine Padel-Bundesliga, in der die Vereine in den Bewerben allgemeine Klasse, Jugend (U18) und Senioren (35+, 45+) an den Start gehen können. Pro Partie duellieren sich drei Doppel eines Vereines.

Im vergangenen Jahr fand in Lissabon (Portugal) die Europameisterschaft statt. Wenig überraschend setzte sich sowohl bei den Herren als auch bei den Damen Spanien vor Portugal durch. Im Juni fanden in Österreich die ersten Turniere nach der Corona-Krise statt und sorgten für großen Andrang bei den Spielern. Die nächsten Padel-Wettbewerbe der „Austrian Padel Tour“, die derzeit wöchentlich stattfinden, gehen am Wochenende im Union Trendsportzentrum Prater über die Bühne. Von 26. bis 27. September sind dort auch die Österreichischen Meisterschaften mit € 2.500,- Preisgeld geplant. Im November dieses Jahres steht auch noch die Padel-Weltmeisterschaft in Doha (Katar) auf dem Programm.

Austrian Padel Union
Österreichischer Padel Verband
Kalender – Turniere in Österreich
Die schönsten Padel-Punkte im Video