Extremsport hoch vier in den Dolomiten

Am 12.09. findet in Lienz (Osttirol) zum 33. Mal der härteste Teambewerb der Welt statt – der Red Bull Dolomitenmann. Jedes Team stellt in einer Staffel vier Spitzensportler für vier Sportarten (Berglauf, Mountainbiken, Paragleiten und Wildwasserkajak) auf. Um die gnadenlose Strecke durch die Dolomiten zu bezwingen, müssen die Athleten weit über ihre Grenzen gehen.

Das Event findet seit 1988 jährlich statt und hat inzwischen den Ruf, die inoffizielle WM des Extremsports zu sein. Erfinder des Wettbewerbes ist der ehemalige österreichische Skirennläufer Werner Grissmann. In der Vergangenheit wurde der Berg schon oft unterschätzt und hochkarätige Athleten mussten aufgeben.

Berglauf

Zu Beginn müssen die Startläufer jedes Teams beim Berglauf 2000 Höhenmeter überwinden. Die 12 Kilometer lange Strecke zählt zu den herausforderndsten Bergläufen der Welt. Nach dem Start am Hauptplatz in Lienz erreichen die Athleten nach rund 1,5 bis 2,5 Stunden das Ziel auf dem Kuhbodentörl auf 2441 m Seehöhe, wo sie an die Paragleiter übergeben. Bei Schlechtwetter wird der Berglauf auf den Hochstein verlegt.

Paragleiten

Für die Piloten stellt sich bei der Veranstaltung eine weitere Herausforderung – sie müssen nicht nur fliegen, sondern auch laufen. Nach der Übergabe gilt es, bis zum ersten Abflugplatz zunächst eine steile Strecke zu bewältigen. In der ersten Flugphase muss der Pylon umflogen werden und es folgt eine Zwischenlandung auf der Moosalm. Mit geschultertem Schirm laufen die Sportler nun zum zweiten Start. Von dort aus beginnt der zweite Flug zum Lienzer Dolomitenstadion, wo die Sportler schlussendlich noch laufend mit dem Schirm im Gepäck eine halbe Stadionrunde absolvieren und an die Mountainbiker übergeben.

Teilnehmer läuft mit seinem Fallschirm in der Hand
Der Fallschirm muss auch beim Laufen mitgeschleppt werden. Copyright: Red Bull Dolomitenmann

Mountainbiken

Die Mountainbiker müssen heuer erstmals zwei verschiedene Strecken absolvieren und sind damit die Schlussmänner ihres Quartetts. Zunächst fahren sie entlang der Drau zum Sportplatz nach Leisach und übergeben an den Kanuten. Anschließend haben sie 20 Minuten Zeit, sich zum zweiten Startplatz beim Kosakenfriedhof zu begeben. Nachdem sie dort wiederum vom Kanuten übernehmen, müssen in der Folge insgesamt 19 km aufwärts (Uphill) und 13 km abwärts (Downhill) zurückgelegt werden. Steile Bergaufpassagen und eine spektakuläre Downhill-Strecke, die über Waldwege, Pisten und Schotterstraßen geht, verlangen den Ausnahmesportlern alles ab. Zwischendurch muss das Rad sogar getragen werden. Die Zieleinfahrt befindet sich im Dolomitenstadion Lienz.

Wildwasserkajak

Zu Beginn müssen die Athleten zur und durch die Drau zu ihrem Kajak laufen. Anschließend ist Mut und Überwindung gefragt: Die Sportler stürzen sich aus einer Höhe von sieben Metern mit ihrem Kajak in die Drau. Die Ausrüstung wurde dadurch in den letzten Jahren bereits oft beschädigt und bedeutete damit das Ende für einige Teams. In der Drau müssen die Kanuten eine fünf Kilometer lange Wildwasserregatta bewältigen, die Aufwärtspassagen gestalten sich dabei als besonders schwierig. Insgesamt sind sie über 30 Minuten unterwegs, der Ausstieg und die Übergabe an den Mountainbiker erfolgt beim Kosakenfriedhof.

Sportler mit einem Kanu im Wildwasser
Die Wildwasserregatta stellt die Kanuten vor große Herausforderungen. Copyright: Mirja Geh _ Red Bull Content Pool

Berühmte Sportler sind mit von der Partie

Mit Wendelin Ortner ist heuer wieder das Urgestein des Dolomitenmanns mit von der Partie. Er startet bereits zum 33. Mal und hat damit keine einzige Veranstaltung verpasst. Der Pilot des Wings for Life Teams konnte bereits sowohl in der Einzel- als auch in der Teamwertung triumphieren. Dieses Jahr haben sich 21 Profi-Teams und 75 Amateur-Mannschaften gemeldet. Im hochkarätigen Teilnehmerfeld sind zahlreiche bekannte Namen vertreten. Mountainbike-Ass Daniel Geißmayr geht zum Beispiel für Team Red Bull an den Start. Der ehemalige Biathlet Dominik Landertinger übernimmt die Rolle des Bergläufers im Team Wings for Life, einer seiner Teamkollegen ist Snowboarder Benjamin Karl am Mountainbike. In den letzten beiden Jahren konnte sich das Team Kolland Topsport Professional, rund um Kajak-Ass Lukas Kubrican, durchsetzen.

Im Dolomitenstadion sind aufgrund des Coronavirus dieses Jahr nur 500 Zuseher erlaubt. Ein Zuschauen entlang der Strecke ist jedoch möglich. Hot Spots werden heuer nicht angeboten und es wird appelliert, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und die Mindestabstände einzuhalten. Die Veranstaltung startet um 10:00 und die ersten Teams werden gegen 14:00 im Ziel erwartet. Der Red Bull Dolomitenmann ist online unter einem Liveticker zu verfolgen. Am 20. September folgen im ORF und im Servus TV ausführliche Zusammenfassungen im Fernsehen.

Startliste
Hall of Fame
Die Highlights aus dem Vorjahr im Video