Die Kunst der Fortbewegung

Parkour ist eine Sportart, in der Hindernisse durch Fähigkeiten des eigenen Körpers effektiv, effizient, schnell und ohne Hilfsmittel überwunden werden. Laufen, Springen, Klettern und manchmal auch Akrobatik stehen im Vordergrund.

Zunächst kam Parkour im Militär im Rahmen der Ausbildung und des Trainings zum Einsatz. Der französische Schauspieler und Stuntman David Belle brachte Ende der 1980er Jahre die Sportart erstmals in eine Stadt und überwand mit seinen Freunden waghalsige Hindernisse in Paris. Parkour liefert spektakuläre Bilder und bietet sich daher ideal für Fotografie und Videomedien an. Dank einer erhöhten Medienpräsenz, wie in Dokumentarfilmen und Werbung, wurde der Sport immer populärer und reifte im Laufe der Jahre von einer Ausbildungsdisziplin zu einem Sport und einer Kultur.

Körperbeherrschung in Perfektion

Um die Hindernisse zu überwinden erfordert es nicht nur Mut, sondern auch eine gewisse Kreativität. Die Fortbewegungsart testet die physischen und psychischen Grenzen des Körpers und fördert Fähigkeiten, wie Kraft, Balance, Beweglichkeit, Koordination, Präzision, Kontrolle und Agilität. Die Umwelt wird von den „Traceuren“ (Personen, die Parkour betreiben) in einer neuen und respektvollen Art und Weise entdeckt.

Unbegrenzte Trainingsmöglichkeiten vor der Tür

Außer einem guten Schuhwerk benötigen die Sportler kein teures Equipment und können in fast jeder Umgebung, sei es in der Stadt, im Park oder im Wald, trainieren. Parkour wird oft irrtümlich als Freerunning bezeichnet. Während beim Parkour die Effizienz und Geschwindigkeit bei der Bewältigung der Hindernisse im Mittelpunkt stehen, spielen beim Freerunning spektakuläre Tricks und der sogenannte „Flow“ eine wichtige Rolle.

Eine Person springt über eine Mauer
Architektur bietet tolle Herausforderungen für Traceure. © Copyright Pexels – Lennart Wittstock

Weltmeisterschaft wird verschoben

Nachdem die Sportart im Dezember 2018 in den Weltturnverband (Fédération Internationale de Gymnastique – FIG) aufgenommen wurde, hätte Anfang April in Hiroshima die erste Parkour-Weltmeisterschaft stattfinden sollen. Aufgrund des Coronavirus muss sie jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Medaillen werden in zwei Bewerben vergeben. Im „Speed-Run“ treten zwei Sportler in einem Hinderniskurs gegeneinander an. Beim „Style-Bewerb“ geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um die besten Tricks. Zuletzt wurden die internationalen Wettkämpfe noch im Rahmen der FISE (internationale Actionsport-Eventserie) ausgetragen.

„Ninja-Sport“

In den letzten Jahren erlebte der „Ninja-Sport“ einen rasanten Aufstieg. Die Teilnehmer müssen einen facettenreichen Parcours absolvieren, ohne dabei ins darunterliegende Wasser zu fallen. Unter anderem sind Balance- und Kletterhindernisse zu bewältigen. Nur Athleten, die körperlich topfit sind, haben eine Chance. „Traceure“ sind aufgrund ihrer Körperbeherrschung, Kraft und Beweglichkeit dafür prädestiniert und schneiden neben den Kletterern, die durch ihre Griffkraft überzeugen können, bei den Events am besten ab. Inzwischen werden in zahlreichen Ländern Fernsehshows und Turniere unter dem Namen „Ninja Warrior“ ausgetragen. Der „Ninja Warrior Austria“-Finalist Thomas Stoklasa bietet einen eigenen „Ninja Warrior-Kurs“ an, der sich besonders auf Balance, Griffkraft, Schwingen und Klettertechniken spezialisiert.

Neben bekannten „Spots“ (geeignete Parkour-Orte), wie zum Beispiel die Donauinsel, gibt es inzwischen auch eigene Parkour- und Freerunning-Hallen. In der Ape Academy in Wien haben  „Traceure“ und Freerunner die Möglichkeit, sich bei verschiedensten Hindernissen richtig auszutoben. Außerdem werden dort auch Schulworkshops, Geburtstagsfeiern und Studentenkurse angeboten.

Kurse, Workshops und Einzeltrainings

Teams und Vereine aus Österreich

Größte österreichische Parkour-Community