Die ersten Olympischen Winterspiele
Vor 98 Jahren fanden die ersten Olympischen Winterspiele statt. Im französischen Wintersportort Chamonix schaffte es das österreichische Team mit vier Athleten auf Rang drei des Medaillenspiegels. Die Erwartungshaltung an unsere Athleten ist seither ungebrochen hoch. In Peking stellen sich 105 Österreicherinnen und Österreicher bei den XXIV. Olympischen Winterspielen dem Medaillenkampf.

Der Wunsch nach Winterspielen wurde schon beim Pariser Olympischen Kongress 1914 geäußert. Er wurde abgelehnt, da die Mehrheit der Delegierten aus 28 Ländern keine Ausdehnung der Spiele auf ein halbes Jahr wollte. An eigenständige Winterspiele wurde hier noch nicht gedacht, da solche in der Antike auch nicht vorkamen. Trotz der Ablehnung stand man dem Wintersport nicht negativ gegenüber und einigte sich darauf, die verschiedenen Zweige des Wintersports von den Olympischen Spielen vollkommen zu trennen. Die Wintersportart Eiskunstlauf stand bereits 1908 und 1920 auf dem Programm der Sommerspiele. Österreich und Deutschland, die die treibende Kraft im Wintersport waren, wurden durch den Kongress mit der Ausarbeitung eines Programms für eine Winter-Olympiade beauftragt. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, noch im selben Jahr, wurden vorerst auch die Pläne für Winterspiele begraben. Aber schon 1919 drängte der Österreichische Skiverband auf die Umsetzung der Vorkriegspläne und bot Österreich als Austragungsland für etwaige Winterspiele 1922 an. Dazu kam es nicht. Zu groß waren die Vorbehalte der ehemaligen Kriegsgegner gegenüber Österreich, was auch zu einer Sperre bei den Sommerspielen von 1920 führte. Am Olympischen Kongress in Lausanne 1921 fiel der Beschluss, zusätzlich zu den Sommerspielen 1924, eine internationale Wintersportwoche in Chamonix abzuhalten, die aufgrund des großen Erfolgs, nachträglich den Titel „I. Olympische Winterspiele“ vom IOC erhielt.
Vier Österreichische Athleten

258 Athleten aus 15 Ländern fanden sich Ende Jänner 1924 am Fuße des Mont Blanc ein. Es wurden Wettbewerbe in sieben Sportarten ausgetragen. Frauen traten ausschließlich im Eiskunstlauf an. Unter den Athleten befanden sich auch vier Sportler aus dem noch jungen Österreich. Obwohl eines der kleinsten Nationalteams zählten die vier Eiskunstläufer zur damaligen sportlichen Weltelite. So ging die Wienerin Herma Planck-Szabo als zweifache Weltmeisterin im Eiskunstlauf an den Start. Auch die Wiener, Alfred Berger und Helene Engelmann, trugen schon den Weltmeistertitel bevor sie beim ersten Olympischen Paarlauf starteten. Der Vierte im Bunde war der Kärntner Willy Böck. Auch er durfte zu dem Zeitpunkt schon auf zahlreiche Erfolge und einen Vizeweltmeistertitel zurückblicken. Die österreichischen Athleten wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und errangen drei Medaillen. Herma Planck-Szabo errang in der Frauenwertung Gold. Dies gelang ebenfalls im Paarlauf Helena Engelmann und Alfred Berger. Bei den Männern konnte Willy Böckl eine silberne Medaille erlaufen. Alleine mit den Leistungen dieser vier Athleten schaffte es Österreich auf den 3. Rang des Medaillenspiegels.
Top-Wintersportnation
Seit den ersten Olympischen Winterspielen gehört Österreich zu den Top-Nationen. Mit Ausnahme der Spiele in Sarajevo 1984, hat Österreich im Medaillenspiegel immer einen Top-10-Rang erreicht. Der Durchschnitt der letzten fünf Spiele liegt bei 17,4 Medaillen pro Austragung. 2018 in Pyeongchang waren es 14, 2014 in Sotschi 17. Die Erwartungen in Peking an das Team sind groß, und das nicht nur im Alpinen Skilauf. Wir wünschen unseren Athletinnen und Athleten das Beste, auch wenn bei Olympia angeblich dabei sein alles ist.