Der Hund als Tanzpartner

Beim Dogdancing wird der Mensch von seinem Hund auf das Tanzparkett begleitet. Das Duo präsentiert eine selbst einstudierte Choreografie mit zahlreichen Tricks. Ein hoher Spaßfaktor ist garantiert – sowohl für die Vortragenden als auch für die Zuseher.

Zum Ersten Mal kam Dogdancing in den 90er Jahren bei diversen Shows in England und den USA zum Einsatz. Die Zuschauer zeigten sich schnell begeistert und im Laufe der Jahre entwickelte sich aus einem Showact eine ernstzunehmende Sportart. Obwohl weltweit Turniere stattfinden, steht dennoch die Freude für Mensch und Tier im Vordergrund.

Unbegrenzte Trainingsmöglichkeiten

Der Sport bringt einige Vorteile mit sich. Es ist keine spezielle Ausrüstung notwendig und man kann mit seinem Hund fast überall trainieren. Sei es im Freien auf einer Wiese, oder auch zu Hause im Wohnzimmer. Dogdancing ist eine der wenigen Hundesportarten, die für alle Rassen und Altersgruppen geeignet ist. Das gemeinsame „Tanzen“ fördert nicht nur die Intelligenz und Koordinationsfähigkeit des Tieres, sondern auch die Beziehung zu seinem Herrchen/Frauchen. Neben Körpersignalen und verbalen Kommandos verwenden einige Hundeführer auch einen „Clicker“, um ihren Hund zu lenken. Einige Vierbeiner reagieren nämlich besser auf ein akustisches Signal (Klick), als auf ein gesprochenes Kommando.

Disziplinen

Im Freestyle-Bewerb ist Kreativität und Fantasie gefragt. Der Besitzer studiert mit seinem Vierbeiner eine Choreografie ein, die zahlreiche Tricks, wie Slaloms, spektakuläre Sprünge, Drehungen und Rollen, umfasst. Untermalt wird die Aufführung von einer selbst ausgewählten Musik.

Bei der Disziplin „Heelwork to music“ achten die Richter insbesondere auf die Fußarbeit des Hundes. Während des selbst gestalteten Auftritts, der zu 75 % aus Fußarbeit besteht, muss das Team vorgeschriebene Fußpositionen einbauen. Dabei befindet sich der Hund zum Beispiel hinter, neben, vor oder zwischen den Beinen seines Partners.

Leistungsstufen

Für die Auftritte vergeben die Wertungsrichter Noten. Teamwork, Dynamik, Konzept und Choreografie werden mit der artistischen Note beurteilt, während die Flüssigkeit des Programms, Ausführung, Inhalt und Schwierigkeitsgrad mit der technischen Note bewertet werden. Ähnlich wie in den anderen Hundesportarten gibt es verschiedene Leistungsstufen. Zu Beginn startet man in der „Klasse 1“, die besten Teams gehen in der „Klasse 3“ an den Start. Für Anfänger im Dogdancing eignet sich die sogenannte „Klasse Fun“. Die Teams erhalten keine Punkte, sondern lediglich eine mündliche Bewertung. Damit die Hunde mit Motivation und Spaß ihre Tricks ausführen, sind Belohnungen, wie Leckerli, während der Choreografie erwünscht. Hundeführer zwischen sechs und sechszehn Jahren können in der “ Klasse Jugendliche“ an den Start gehen. In der „Klasse Senior“ sind nur Hunde über acht Jahren startberechtigt. Ein Hundeführer hat bei manchen Veranstaltungen auch die Möglichkeit in der „Klasse Trio“ mit zwei Hunden an den Start zu gehen. Komplettiert werden die Disziplinen mit der „Klasse Quartett“, in der zwei Menschen und zwei Vierbeiner ihr einstudiertes Programm präsentieren.

Europameisterschaft wird verschoben

In Österreich wird Dogdancing vom Österreichischen Kynologenverband (Dachverband von über 100 österreichischen Hundevereinen) vertreten. Der internationale Dogdancing-Verband (DDI) wurde 2009 gegründet und ist unter anderem für die Wettkampfregeln verantwortlich. Von 7. bis 10. Oktober 2020 hätte ursprünglich die Dog Dance-Europameisterschaft in Sankt Petersburg (Russland) stattfinden sollen. Aufgrund des Coronavirus wird sie jedoch um ein Jahr verschoben. Das letzte große Turnier – das „Crufts“ – fand im März 2020 statt. Es wird jährlich in Birmingham (England) ausgetragen und gilt als größte Hundeausstellung weltweilt. Dogdancing hat neben anderen Hundesportarten stets einen Fixpunkt im Programm dieses Events.

Zu Österreichs erfolgreichsten Dogdancing-Duos zählt Lukas Pratschker mit seinem Border Collie Falco. Zu ihren bisherigen Erfolgen zählen neben drei dritten Plätzen bei dem „Crufts“ auch der Sieg der deutschen Talentshow „Das Supertalent“. Inzwischen besitzt Lukas Pratschker mit der „School of dog“ eine eigene Hundeschule in Wien, wo er zahlreiche Kurse für diverse Hundesportarten, wie Dogdancing, anbietet. Nach der Corona-Krise kann die Schule jetzt wieder besucht werden.             

Lukas Pratschker & Falco beim Crufts 2019 (Video)
Freestyle-Siegerperformance – Crufts 2020 (Video)
Heelwork to music-Siegerperformance – Crufts 2020 (Video)